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Beschreibung |
KursbeschreibungDieser Studienbrief ist eine Einführung in die Bildungswissenschaft. Er gibt zunächst einen Einblick in die Etablierung der Bildungswissenschaft als Disziplin. Dabei verwenden wir Bildungswissenschaft synonym mit Pädagogik und Erziehungswissenschaft, da es sich um dieselben Gegenstandsbereiche handelt. Allerdings hat sich deren Ausrichtung im Laufe der Geschichte verändert: Die eher empirisch ausgerichtete Erziehungswissenschaft hat die Pädagogik als eher personale Pädagogik abgelöst, und im Kontext des lebenslangen Lernens scheint sich nunmehr Bildungswissenschaft zu etablieren. Im historischen Rückgriff auf die klassischen Ansätze ist in diesem Studienbrief allerdings weiterhin von Pädagogik oder Erziehungswissenschaft die Rede.
Bevor die Autoren auf die drei wesentlichen Grundbegriffe Erziehung, Bildung und Sozialisation eingehen, erläutern sie, was eine Wissenschaft ausmacht und was eine Theorie überhaupt ist. Sie beschreiben, was generell unter wissenschaftlichem Wissen, bildungswissenschaftlichen Wissensformen und Grundbegriffen zu verstehen ist. Zu jedem der drei Grundbegriffe führen die Autoren zunächst in den Begriff selbst und seine Grundaussagen ein, um dann exemplarisch klassische Theorieansätze zu erläutern. So stellen die Autoren den ersten Grundbegriff Erziehung anhand anthropologischer und metaphorischer Aspekte vor. Ausführlich erläutern sie anschließend Theorien der Erziehung anhand der Klassiker Jean-Jaques Rousseau und Immanuel Kant. Den Grundbegriff der Bildung führen die Autoren entlang seiner Bestimmungen ein und stellen ihn dem Kompetenzbegriff gegenüber. Sie ziehen als bedeutende Vertreter des Bildungsgedankens Platon, Wilhelm von Humboldt und Theodor W. Adorno heran und erläutern deren jeweilige bildungstheoretischen Ansätze. Den dritten Grundbegriff des Studienbriefs bildet die Sozialisation. Nach den Bestimmungen, Phasen und Instanzen sowie rollentheoretischen Ansätzen von Sozialisation folgt die Auseinandersetzung mit den Klassikern der Sozialisationstheorie, Émile Durkheim und Pierre Bourdieu.
Mit der Auswahl der klassischen Vertreter machen die Autoren u. a. auch deutlich, dass die Bildungswissenschaft interdisziplinäre Bezüge herstellt, um Erziehungs-, Bildungs- und Sozialisationsprozesse umfassend erklären und gestalten zu können. Jedes Kapitel schließt mit Reflexionsfragen zur eigenen Selbstlernkontrolle ab.
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