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Beschreibung |
Kursbeschreibung"Renaissance", "Reformation" und "Revolution" (erster Kurs) sind typische 'Bewegungsbegriffe' (Koselleck) der Moderne, die aus der Fortschrittsvision des 19. Jahrhunderts erwachsen sind und aus dieser Perspektive auch schon für die Vormoderne, die ansonsten heute eher als statisch gilt, Bewegungen von epochaler Dynamik bezeichnen sollen. Dagegen steht der historisch- semantische Befund, dass diese Begriffe in der Vormoderne selbst gar nicht 'fortschrittlich' motiviert, sondern ausdrücklich 'rückwärtsgewandt' gedacht waren. Der Kurs zielt darauf ab, diese begriffliche Verwerfung systematisch zu beleuchten. Er setzt zum einen auf eine konsequente Historisierung dieser Begriffe, indem er die Vorstellungen der vormodernen Zeitgenossen herausstellt, fragt zum andern aber auch danach, welche positiven Erkenntnismöglichkeiten sich aus der analytischen Übertragung z. B. des modernen Revolutionsbegriffs auf vormoderne Entwicklungen ergeben können. Daraus ergeben sich wiederum zwei Schlussfolgerungen: Sowohl das Modell von der permanenten Selbsterneuerung der Moderne als auch die Vorstellung von einer über lange Zeiten weitgehend unveränderten oder doch nur allmählich sich verändernden Vormoderne werden kritisch hinterfragt. |
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