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Beschreibung |
KursbeschreibungAm Beispiel des mitteleuropäischen Bergbaus im langen 16. Jahrhundert zeigt dieser Kurs die ökonomische Dynamik vorindustrieller Gesellschaften auf. Der frühneuzeitliche Bergbau zielte während seiner Hochblüte vom letzten Drittel des 15. bis etwa zur Mitte des 16. Jahrhunderts vor allem auf Kupfer und Silber. Kupfer war das wichtigste Gebrauchsmetall, das erst viel später von Eisen als Basismetall der gewerblichen Produktion verdrängt wurde, während Silber das Gold als wichtigstes Münzmetall verdrängt hatte. Um 1500 war das Revier von Schwaz in Tirol, in dem Silber und Kupfer gewonnen wurde, das bedeutendste Montanzentrum Europas. Seine Entwicklung kann allerdings nicht isoliert, sondern nur im Zusammenhang mit der Entwicklung seiner beiden wichtigsten Konkurrenten, der Reviere von Mansfeld und Neusohl, verstanden werden. Alle drei zusammen deckten um 1500 über 80 Prozent der europäischen Kupfer- und Silberproduktion ab.
Der Studienbrief ist auf die eigene Arbeit an den historischen Quellen und die selbständige Rezeption aktueller Forschungsfragen hin angelegt. Inhaltlich geht es um den Kupfer- und Silbererzbergbau am Beispiel der drei genannten Reviere. Theoretisch beschäftigt sich der Kurs mit der Herausbildung ökonomischer Strukturen, die üblicherweise als spezifisch ‚modern‘ gelten, wie Kapitaleinsatz, Marktintegration und Arbeitsbeziehungen, und problematisiert auf diese Weise gängige Annahmen über die Vormoderne.
Kurseinheit 1 vermittelt zunächst einen sachlichen Überblick. In Kurseinheit 2 steht die selbständige Arbeit an den Quellen im Vordergrund. In Kurseinheit 3 sind ausgewählte Forschungsbeiträge zusammengestellt, die einen tieferen Einblick in die Forschung zum Bergbau vermitteln.
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