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Beschreibung |
KursbeschreibungIm Mittelpunkt des Kurses stehen vor allem zwei Fragen: die nach der Bedeutung linguistischen Knowhows als Herrschaftstechnik für die im 16. Jahrhundert einsetzende Europäische Expansion sowie die nach den Folgen dieser Entwicklung für die außereuropäischen Schriftkulturen. Die Fähigkeit, Sprachen lexikalisch und grammatikalisch zu systematisieren und zu normieren sowie die Kenntnis ganz unterschiedlich strukturierter Idiome und Schriften gehörten zu den Faktoren, die die europäische Durchdringung der Welt entscheidend förderten. Sprache und Schrift im Dienst kolonialer Macht oder christlicher Mission führten zu tiefgreifenden Veränderungen in der überseeischen Welt. Die europäischen Idiome verbreiteten sich, kleine Sprachen in Amerika, Asien oder Ozeanien verschwanden, andere erhielten eine Schrift und konnten sich gegenüber der kolonialsprachlichen Konkurrenz behaupten. Das lateinische Alphabet wurde zu einer "scriptura franca". Typographie, Buchdruck und Buchgestaltung verstärkten diese Entwicklung. Insgesamt handelt es sich dabei aber nicht nur um eine Geschichte kolonialer Durchdringung und Überfremdung, sondern auch um die eines kreativen Umgangs überseeischer Gesellschaften mit neuen Kommunikationsmöglichkeiten. |
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