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Beschreibung |
KursbeschreibungNapoleon ist eine, wenn nicht die überragende Figur in den Machtphantasien der Literaten des 19. und noch des beginnenden 20. Jahrhunderts. Der Kurs führt in diese Phantasien ein, er zeigt, aus welchen Quellen sie gespeist werden und welche Motive in ihnen wirksam sind. Die "Machtfrage", wie sie sich zunächst im Hinblick auf Existenz und Ausgestaltung des "bürgerlichen" Staates - im vor- und nachrevolutionären Sinn - stellt, ist eines der großen Themen der Literatur des "langen" 19. Jahrhunderts: sie prägt das Selbstbild der Schriftsteller ebenso wie ihre "Weltanschauung". Recht, Mythos, Geschichte ergeben in dieser Auseinandersetzung die entscheidenden Größen, deren Darstellung in exemplarischen Einzelinterpretationen nachgegangen wird. Die Erarbeitung des "Sündenbock"-Motivs von Goethe bis Girard bildet den Rahmen der Untersuchung, in ihr zeigen sich die Kosten der Zivilisation wie die Möglichkeit des "Zivilisationsbruchs", den das 20. Jahrhundert in verschiedenen Varianten realisiert. |
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