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Beschreibung |
KursbeschreibungDer Kurs behandelt in chronologischer Abfolge von der Antike bis zur Gegenwart - mit Schwerpunkt auf der Moderne - die Funktion von literaturfundierten ritualisierten Handlungssequenzen in bezug auf Genese, Kontinuität und Dynamik eines kulturellen Kontexts. Ausgangspunkt ist der Prozeß der Ausdifferenzierung eines - in der Terminologie Pierre Bourdieus - literarisch-ästhetischen Funktionsbereichs aus religiös-politisch instrumentalisierten öffentlich vollzogenen Kultformen in der Antike. Quellenbelegte Ritualisierungen, zumeist Inszenierungen des Mythos, werden auf ihre soziokulturelle Integrations- und Desintegrations- sowie Wertvermittlungsfunktion untersucht. In der Moderne mit ihrer Tendenz zur Fragmentierung sozialer Segmente geht es v.a. um Ritualisierungen neuer Handlungskomplexe: Literaturkritik, Offene Briefe, Preisverleihungen, Bücherverbrennungen, Gedenkveranstaltungen, Jahrestage etc. Rituelle Muster lassen sich in den öffentlichen Darbietungsformen von Literatur seit den Anfängen erkennen, das "literarische Leben" wird auf unterschiedlichste Weise von ihnen geprägt. bildet die rituelle Grundlage von Publikumserfolgen, Statuswissen, literarischen Fehden etc., in denen literarische Kultur ihre öffentlichen Wirkungen entfaltet. |
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