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Beschreibung |
KursbeschreibungInnerhalb der autobiographischen Literatur nehmen Erinnerungstexte an die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur und des Holocaust insofern eine Sonderstellung ein, als die zu erinnernden Erlebnisse sich nicht in den Rahmen des mit herkömmlichen literarischen und erzählerischen Mitteln Darstellbaren fügen lassen. Adornos Ablehnung jeglicher ästhetischer Formbildung nach bzw. über Auschwitz auf der einen Seite, die aporetische Frage nach der Figur des authentischen Zeugen der Vernichtung auf der anderen Seite scheinen dem Projekt einer literarischen Erinnerung enge Grenzen aufzuweisen. Dem steht die Vielzahl autobiographischer Romane, dokumentarischer Dramen und avantgardistischer Lyrik entgegen, die die Realität der Vernichtungslager ins Zentrum eines Schreibens gegen das Vergessen stellt. Der Kurs rekonstruiert die Geschichte der Literatur zu Auschwitz in den verschiedenen Gattungen und diskutiert ihren Status innerhalb des Versuchs der Institutionalisierung eines kulturellen Gedächtnisses des 'Dritten Reichs' in der wiedervereinigten Bundesrepublik Deutschland. |
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