Fakultät Kultur- und Sozialwissenschaften
 
Medien und Institutionen der Literatur / Sattelzeit um 1800 (WiSe 20/21)
Das Semester dieser Veranstaltung ist beendet.
grundlegende Überarbeitung: Wintersemester 2019/2020 Umfang: 8.0 SWS
nächster geplanter Einsatz: -keine Angaben vorhanden- Autorinnen und Autoren
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Beschreibung
KursbeschreibungKurseinheit 1 und 2: Medien, Institutionen und literarische Praktiken der Aufklärung Die erste Kurseinheit mit dem Untertitel "Aufklärung und Öffentlichkeit" befragt zunächst die Kategorien des "Neuen" und "Modernen", für welche die Epoche der Aufklärung steht, um die Aufklärung dann in einem zweiten Schritt hinsichtlich ihrer sozialen Struktur als Verschiebung bzw. Umbau der ständischen Ordnung zu analysieren. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Rolle des "Lehrstandes" in Bezug auf die Ausbildung einer aufklärerischen Öffentlichkeit. Schlagworte wie vor allem die Rede vom "Aufstieg des Bürgertums" werden in diesem Zusammenhang problematisiert. Die Kurseinheit 2, die den Titel "Aufklärung und schöne Literatur" trägt, widmet sich im ersten Teil den für das Zeitalter der Aufklärung typischen Formen literarischer Sprech- und Schreibakte (Erzählen, Ermahnen, Kritisieren, Briefe schreiben). Der zweite Teil thematisiert die publizistischen Medien aufklärerischer Öffentlichkeit von den Kalendern über die Intelligenzblätter bis zu den Real-Lexika. Abgerundet wird das Gesamtporträt der Epoche durch eine Betrachtung der ?schönen Wissenschaften? und das Ende der "Gelehrtenrepublik". Kurseinheit 3: Literatur und Wissen in Klassik und Romantik Der Studienbrief wirft einen wissenspoetologischen Blick auf die literaturgeschichtlich entscheidenden Jahre um 1800. Aus der Perspektive der verschiedenen, um 1800 bedeutsamen Wissensdisziplinen wie Geschichte, Pädagogik, Anthropologie, Psychomedizin und Recht führt er vor Augen, dass und wie die literarische Moderne der klassisch-romantischen Epoche sich experimentell auf zentrale, in den natur-, kunst- und menschenwissenschaftlichen Diskursen verhandelte Probleme öffnet. Daraus geht die Fruchtbarkeit eines problemgeschichtlichen Ansatzes für die Literaturwissenschaft hervor. Kurseinheit 4: Ästhetik der Literatur in der Zeit um 1800 Die Sattelzeit um 1800 zeichnet sich auch durch eine beispiellose Konjunktur der Ästhetik aus, die schon von den Zeitgenossen bemerkt und bedacht wurde. Der Studienbrief erhellt zunächst, wie über Literatur und ihre Verfahren vor der Heraufkunft der Ästhetiken reflektiert wurde. Anschließend rekonstruiert er die maßgeblichen ästhetischen Konzeptionen Kants, Schillers, der Romantik, Schopenhauers, um in Hegels Historisierung der Kunst eine deutliche Zäsur wahrzunehmen. Sie lässt die ästhetischen Diskurse bei Nietzsche, Adorno und Heidegger gleichsam als Nachspiele erscheinen. Kurseinheit 5: Aspekte der Briefkultur Der Studienbrief bietet eine allgemeine Einführung in die Briefkultur des 18. Jahrhunderts. Dem Medium Brief kommt für die Ausbildung der sogenannten neuzeitlichen Subjektivität wie auch der aufklärerischen Öffentlichkeit eine Schlüsselrolle zu. Im Spannungsfeld von Mündlichkeit und Schriftlichkeit stehend, prägen rhetorische Formvorgaben und Stilideale die Briefkultur ebenso wie der Imperativ der "natürlichen Schreibart". Möglichkeiten und Entwicklungslinien des "literarischen" Briefeschreibens werden insbesondere an den klassischen Beispielen der Brieflehre Gellerts sowie der Briefpraxis Lessings und des jungen Goethe vorgeführt. Kurseinheit 6: Briefgen und Billet Gegenstand dieses Studienbriefs sind die kleinen und informellen schriftlichen Mitteilungen unterhalb des "regulären" Briefs, denen in der Briefkultur vor allem im 18. Jahrhundert eine große Bedeutung zukam. Die Bandbreite der Funktionen solcher Billets war groß; sie reicht vom billet doux bis zum billet scandaleuse und zum Kassiber. Billets waren nicht nur weit verbreitet, sondern auch ein häufiges Motiv in Theaterstücken. Erörtert und an zahlreichen Beispielen veranschaulicht werden neben einer Abgrenzung von anderen epistolaren Formen nicht zuletzt die materiellen und medialen Charakteristika dieser Kommunikationsform, zu denen das Format und die Formen der Überbringung, aber auch die Spezifika der Schreibsituation gehören.
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