Fakultät Kultur- und Sozialwissenschaften
Lehrgebiet: Bildung und Differenz
 
Keine Erstbelegung! Heterogenität und Schule (WiSe 18/19)
Das Semester dieser Veranstaltung ist beendet.
grundlegende Überarbeitung: Wintersemester 2016/2017 Umfang: 8.0 SWS
nächster geplanter Einsatz: -keine Angaben vorhanden- Autorinnen und Autoren
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Beschreibung
Kursbeschreibung1 KE - Gesellschaftliche Bedingungen der Schule im Wandel. Das Beispiel der Heterogenisierung der Schülerschaft Da das Bildungswesen Teil der umgebenden Gesellschaft ist, ist es von deren Rahmenbedingungen abhängig. Deren Veränderungen haben ebensolche im Bildungswesen zur Folge. Die Erkenntnis dieser grundsätzlichen Beziehungen erlaubt eine Zuspitzung auf die Problematik der Heterogenisierung der Schülerschaft. Heterogenisierung bedeutet dabei den Prozess der Zunahme an Ungleichheit bezüglich eines oder mehrerer bestimmter Merkmale (z.B. Sprachkenntnisse oder Staatsangehörigkeit). Der Studienbrief zeigt, dass die eher zunehmenden als abnehmenden Heterogenisierungsprozesse oder der Heterogenität der Schülerschaft nicht nur enorme Zukunftsbedeutung hat, sondern unmittelbar auf die 'pädagogische Insel' Schule wirkt. Beispiele der Dimension dieser Heterogenität und Erklärungsansätze für deren Wahrnehmung und den Umgang mit ihr, sowie Handlungsalternativen bei der Auseinandersetzung mit einer heterogenen Schülerschaft verdeutlichen diese Entwicklung. 2. KE - Literacy Die in der Lernumgebung zusammengestellten Texte zum Themenfeld „Literacy“ markieren theoretische Ansätze und Konzepte, denen Bedeutung für den Umgang mit gesellschaftlicher und individueller Mehrsprachigkeit zukommt. Die Aufsätze fungieren als einführende Anregungen zu einer weiteren Beschäftigung mit den thematischen Schwerpunkten der Sprachtheorie, der Spracherwerbsforschung und der Sprachenpolitik. 3. KE - Die Konstruktion des Schicksals. Über essenzialisierendes Denken in der Erziehungswissenschaft Anhand der Beispiele 'Geschlecht' und 'Behinderung' zeigt der Kurs auf, inwiefern diese als Identitätsmerkmale biografisch wirksam werden und auch innerhalb des Bildungssystems von Bedeutung sind und damit für das Individuum zum modernen 'Schicksal' werden. Ziel ist sowohl die Sichtbarmachung der Bezugnahme auf 'Geschlecht' und 'Behinderung' im pädagogischen Feld als auch das Aufzeigen ihrer Wirkmächtigkeit. Darüber hinaus geht es darum, unterschiedliche sozialwissenschaftliche Instrumentarien kennenzulernen, um diese Unterscheidungspraxis auf den Ebenen der Identitätsbildung, der Interaktion, der gesellschaftlichen Diskurse sowie der Systemorganisation untersuchen zu können. 4. KE - Die Durchsetzung von Nationalsprachen in Europa Der Kurs beinhaltet das Aufkommen der Nationalsprachen in Europa seit dem Mittelalter unter sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen. Dabei spielt die Funktion der Nationalsprachen für die Formierung der europäischen Staaten eine wichtige Rolle; Folge: Ein- bzw. Ausgliederung sprachlich und kulturell verschiedener Gruppen. Anhand einiger exemplarischer Beispiele, vorwiegend aus dem romanischen Sprachbereich, wird dieser Entwicklungsstrang verdeutlicht. Nicht nur im Hinblick auf die dabei entstandenen sprachlichen Minderheiten soll der Kurs zur Schärfung der Urteilsfähigkeit sprachpolitischer Situationen beitragen. 5. KE - Mehrsprachigkeit Ausgehend von der verbreiteten Vorstellung von Monolingualität und der empirisch feststellbaren gesellschaftlichen und individuellen Mehrsprachigkeit werden die Umstände des Aufwachsens in der Mehrsprachigkeit dargestellt. Mehrsprachigkeit erweist sich zunehmend als Kapital und als Ressource, die einen anderen gesellschaftlichen und pädagogischen Umgang als in der Vergangenheit nahe legen. 6. KE - Mehrsprachigkeit in einem Einwanderungsland - Die Vereinigten Staaten von Amerika als Beispiel In den USA gibt es eine lange Tradition des Umgangs mit Mehrsprachigkeit, d. h. mit der Tatsache, dass nicht alle Einwohner die gleiche Umgangssprache sprechen und nicht alle in gleicher Weise die US-amerikanische Standardsprache beherrschen und benutzen. Der Studienbrief wirft neben einer pointierten Darstellung dieser Tradition die Fragen auf: Welche Schlussfolgerungen für Mehrsprachigkeit in Europa können aus diesem Beispiel gezogen werden? Welche sprachpolitischen Ansätze und Praktiken in den USA waren erfolgreich und können für Europa genutzt werden? 7. KE - Heterogenität. Eine Einführung in eine pädagogische Leitkategorie Pädagogisches Handeln findet in allen Feldern von Bildung, Erziehung und Lernen unter den Bedingungen von Heterogenität statt. Zugleich ist das Problem der 'Gleichheit in der Verschiedenheit' eines der ungelösten Probleme der Bildungswissenschaft. In diesem Kurs - der als Einführung in das Themenfeld dienen soll - wird die pädagogische Leitkategorie der Heterogenität aus diesem Grund aus den Perspektiven der Interkulturellen Pädagogik und der Sonderpädagogik beschrieben. Die Auswirkungen der fachlichen Betrachtungsweisen und Bearbeitungsformen werden dabei kritisch beleuchtet. Der Kurs stellt verschiedene Bedeutungsdimensionen des pädagogischen Handelns vor, um eine theoretisch fundierte Analysefähigkeit zu entwickeln, die auf Unterschiede unaufgeregt reagieren kann. 8. KE - Behinderte Vielfalt: Eingewanderte Kinder und Jugendliche in der Sonderschule In dem Kurs wird der Frage nachgegangen, warum Kinder aus MigrantInnenfamilien in der Sonderschule überrepräsentiert sind. Unter Berücksichtigung des Berufsvorbereitungsjahres werden statistische Befunde zu diesem Phänomen dargestellt. Anschließend werden vier theoretische Zugänge beschrieben und auf ihren Erklärungswert für die empirischen Befunde hin diskutiert. Die hier knapp und anschaulich referierten Theorien lassen sich auf andere Formen von Marginalisierungsprozessen übertragen. Danach werden die im ersten und zweiten Teil aufgeworfenen Aspekte am Beispiel von drei Problemkomplexen verdichtet: Ungleichzeitigkeiten in den Biographien von MigrantInnen und den Erwartungen des Schulsystems, differierende Geschlechterkonzepte und die Schwierigkeiten bei der Vermittlung zwischen Schule und Erwerbsarbeit. Den Schluss bilden praktische Hinweise zur Weiterentwicklung in Richtung auf eine Schule, die auch der Situation von MigrantInnen gerecht wird.
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Betreuung
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