Westliche Wirtschaftsinteressen und globale Migration: Diasporen und Minderheiten in der außereuropäischen Welt (SoSe 20)
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grundlegende Überarbeitung: Sommersemester 2006 Umfang: 2.0 SWS
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KursbeschreibungDie Industrialisierung, die die europäischen - und nordamerikanischen - Gesellschaften im Laufe des 19. Jahrhunderts prägte und einen zentralen Bestandteil ihrer Modernität ausmacht, benötigte Rohstoffe und Absatzmärkte. Die Menschen, die in den Fabriken Arbeit fanden, mussten Nahrungs- und Genussmittel kaufen und konnten mit wachsendem Wohlstand dafür auch mehr Geld ausgeben. Rohstoffe wie Baumwolle oder Zinn, Genussmittel wie Kaffee, Tee oder Zucker wurden aus Übersee eingeführt. Ihre arbeitsintensive Produktion erforderte nach dem Ende der Sklaverei neue Wege, Minen und Plantagen zu betreiben. Die Lösung hieß "indentured labour", Kontraktarbeit. Angeworben wurden besonders Chinesen und Inder, die in den Zinnminen der malaiischen Halbinsel oder auf den Zuckerrohrfeldern von Mauritius, Natal, Trinidad oder Fiji arbeiteten. Obwohl die Verträge auf Zeit abgeschlossen wurden, kehrten viele nicht in ihre Heimat zurück. Sie bildeten Minderheiten oder "Diasporen". Westliche Wirtschaftsinteressen sind also entscheidend dafür verantwortlich, dass sich im 19. Jahrhundert neue überregionale, ja sogar globale Migrationen entwickelten. Gezeigt wird im Kurs allerdings auch, dass die indische Migration nach Ostafrika oder die chinesische Auswanderung nach Südostasien Traditionen haben, die sich unabhängig von westlichen Einflüssen entwickelten. Das Konzept der "Diaspora" gehört derzeit, wo auch in den Kulturwissenschaften frühe Globalisierungsprozesse und transnationale Entwicklungen in den Blick nehmen, zu den aktuellsten Forschungsansätzen. Die erste Einheit des Kurses umreißt deshalb zunächst den Begriff, präsentiert dann eine allgemeine theoretisch-methodische Einführung und stellt schließlich Fallbeispiele vor. Die folgenden drei Einheiten beschäftigen sich auf dieser Grundlage mit "Indern in Afrika, der Karibik und im Pazifikraum", "Chinesen in Südostasien" und "Asiaten in den Amerikas".
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