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Beschreibung |
KursbeschreibungDie Internalisierung externer Effekte als Leitbild der Umweltpolitik (40 h)
In dieser Kurseinheit werden die Grundlagen der Umweltpolitik aus der allgemeinen Mikroökonomik heraus entwickelt. Zunächst wird abgeleitet, dass Marktsysteme unter bestimmten (sehr restriktiven) Bedingungen in der Lage sind, sozial optimale Gleichgewichte hervorzubringen. Zu den zahlreichen Gründen, aus denen dies misslingen kann, zählen externe Effekte. In dieser Kurseinheit wird erklärt, dass das Umweltproblem aus mikrotheoretischer Sicht als „Marktversagen“ infolge von externen Effekten interpretiert werden kann. Die Internalisierung externer Effekte wird als Programm zur Wiederherstellung der verlorenen Optimalität von Marktgleichgewichten eingeführt.
Strategien der Internalisierung externer Effekte (50 h)
In der zweiten Kurseinheit werden Verhandlungen zwischen Verursachern und Geschädigten, haftungsrechtliche Regelungen und die Besteuerung von externen Effekten als Internalisierungsstrategien vorgestellt. Bei den Verhandlungen gilt das Augenmerk der Analyse des Coase Theorems. Hier wird u.a. dargestellt, wie sich die Ergebnisse der umweltökonomischen Analyse von Verhandlungsprozessen ändern, wenn von den Coase’schen Modellannahmen abgewichen wird. Bei den haftungsrechtlichen Regelungen werden die Präventionswirkungen von Verschuldungs- und Gefährdungshaftung erörtert. Dabei spielen auch die Allokationswirkungen von Umwelthaftungsversicherungen eine Rolle. Ferner wird in dieser Kurseinheit die Pigou-Steuer als „Mutter der Ökosteuer“ gewürdigt und hinterfragt.
Standardorientierte Instrumente der Umweltpolitik (50 h)
Auflagen, Abgaben und Zertifikate werden als Typen umweltpolitischer Instrumente vorgestellt. Als realweltliche Repräsentanten dieser Denkfiguren werden u.a. das Bundesimmissionsschutzgesetz in Verbindung mit der technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft, das Abwasserabgabengesetz und Varianten der US-amerikanischen Luftreinhaltepolitik angeführt.
Als prominenteste Kriterien für eine wirtschaftstheoretisch fundierte Beurteilung umweltpolitischer Instrumente werden die Effizienz, die ökologische Treffsicherheit und die dynamische Anreizwirkung eingeführt. Anschließend werden die drei oben zitierten Typen umweltpolitischer Instrumente einer vergleichenden Beurteilung anhand dieser drei Kriterien unterzogen.
Weiterungen des umweltökonomischen Grundmodells (50h)
Die Analyse in den oben kurz beschriebenen Kurseinheiten wird mit einem recht einfachen ökonomischen Modell durchgeführt. Es handelt sich um einen traditionellen wohlfahrtsökonomischen Ansatz, in dem z.B. unterstellt wird, der Staat strebe danach, dass umweltinstrumentelle Portefeuille so auszugestalten, dass damit dem Gemeinwohl am besten gedient wird. Die Emissionen verursachende Industrie ist als konkurrenzwirtschaftlich angenommen. Die Umwelteinwirkungen verschiedener Schadstoffe geschehen „additiv“, können also getrennt voneinander analysiert werden.
In dieser Kurseinheit werden die Konsequenzen für die ökonomische Analyse umweltpolitischer Instrumente dargestellt, die sich aus Abweichungen von den Annahmen des ökonomischen Grundmodells ergeben.
Internationale Umweltprobleme (70 h)
Bei den vier vorstehend kurz beschriebenen Kurseinheiten ist unterstellt, dass eine zentrale Institution existiert, die über den Einsatz umweltpolitischer Instrumente entscheidet und die Einhaltung der Spielregeln durch die Beteiligten überwacht. Damit orientieren sich die Ausführungen an der Vorstellung einer nationalstaatlichen Umweltpolitik oder der Umweltpolitik einer recht gut integrierten Staatengemeinschaft (wie der EU). Diese Konstruktion ist nicht dazu geeignet, die Probleme abzubilden, die beim Design internationaler (im Extrem: globaler) Umweltpolitik entstehen. Hier muss über die Struktur des umweltpolitischen Instrumentariums und über die Intensität, mit der die jeweiligen Komponenten angewendet werden, im Konsens souveräner Staaten entschieden werden. In dieser Kurseinheit werden spieltheoretische Ansätze zur Charakterisierung und zur Lösung von internationalen Kooperationsproblemen in der Umweltpolitik dargestellt. Als Anwendungen der Theorie werden insbesondere das Kyoto Abkommen zur Bekämpfung des Treibhauseffekts und der EU-Emissionshandel aus ökonomischer Sicht analysiert.
Natürliche Ressourcen und nachhaltige Entwicklung (40 h)
Die letzte Kurseinheit bietet zunächst eine Einführung in die Öknomie natürlicher Ressourcen. Dabei werden erschöpfliche und erneuerbare Ressourcen unterschieden. Neben dem „Hauptsatz der Ressourcenökonomie“, der Hotelling-Regel, werden Probleme bei der intertemporalen Allokation natürlicher Ressourcen behandelt. Dabei steht das Open Access Problem (Problem des freien Zugangs) im Mittelpunkt der Betrachtung. Auf der Grundlage der Ökonomie natürlicher Ressourcen werden ökonomische Aspekte des Konzepts der nachhaltigen Entwicklung dargestellt. Dabei geht es zunächst einmal um eine Operationalisierung des in der öffentlichen Diskussion recht schwammigen Nachhaltigkeitsbegriffs. Außerdem werden Möglichkeiten und Probleme einer nachhaltigkeitsorientierten Wirtschafts- und Umweltpolitik behandelt.
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