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Beschreibung |
KursbeschreibungDie Frage der Wahrnehmung von Angehörigen unterschiedlicher Zivilisationen sowie der aus diesen Wahrnehmungen folgenden praktischen Einstellungen gehört zu den zentralen Themen der gegenwärtigen kulturellen und politischen Debatte. Die Geschichtswissenschaft kann dazu einen Beitrag leisten, indem sie die Entstehung und Entwicklung von Bildern vom "Fremden" untersucht. In diesem Kurs geht es darum, wie Europäer die alten Hochkulturen Asiens gesehen und beurteilt haben. Dies wird an ausgewählten Beispielen dargestellt.
Die erste der drei Kurseinheiten gibt eine theoretische Einführung in den Problemkreis, wobei auch Beiträge von Nachbarwissenschaften berücksichtigt werden. In der zweiten Kurseinheit wird die europäische Sicht der islamischen Zivilisation vom frühen Mittelalter über die Kreuzzüge und die Auseinandersetzung mit den osmanischen Türken bis zur Expedition Napoleons nach Ägypten im Jahr 1798 verfolgt. Die dritte Kurseinheit ist einem in vieler Hinsicht entgegengesetzten Fall gewidmet, nämlich den Kenntnissen und Vorstellungen, die man in Europa seit etwa 1500 vom fernsten Osten, also von Japan, besaß. Der Studienbrief soll zeigen, von welchen historischen Faktoren der Wandel der Fremdwahrnehmung geprägt wurde und wird. Er macht deutlich, daß Europa sich keineswegs über die Jahrhunderte hinweg ein immer genaueres und vorurteilsfreieres Bild von anderen Kulturen machte, sondern schon früh ebenso zu stereotypisierender Verzerrung wie zu einer realitätsnahen Weltauffassung imstande war. Der Kurs bietet in großem Umfang bisher nicht bekanntes Quellenmaterial aus der europäischen Asienliteratur. |
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