|
|
Beschreibung |
KursbeschreibungAn der Konstruktion der Geschichte ist neben der Geschichtsschreibung eine Vielzahl kultureller Instanzen beteiligt, die weniger auf faktengenaue Erzählung des Gewesenen als vielmehr auf Sinnbestimmung und -behauptung, darunter auf unverhohlene Indienstnahme und Deutungshoheit ausgehen. Die Literatur, mit solchen Instanzen teils verflochten oder verbündet, ihnen teils vehement widersprechend, kennt das Genre der Meta-Erzählung, in der nicht die Geschichte selbst, sondern gegenwartswirksame Geschichtsbilder auf dem Prüfstand stehen.
Geschichte, erstarrt in sinnentleerten Traditionen, falschen Habitus oder historischen Fehlentwicklungen, deren Korrektur nicht einfach dem historischen Fortgang oder den Selbstheilungskräften des Staates oder der Gesellschaft überlassen werden kann, in denen vielmehr das Vertrauen auf den gesetzmäßigen Gang der Geschichte (die große Erzählung) selbst zu den aufzuspürenden Fehlerquellen menschlichen Urteilen und Handelns gehört, bildet den aufzuklärenden Hintergrund in den Meta-Erzählungen von Novalis, Klingemann und Thomas Körner, die, in jeweils unterschiedlicher Stoßrichtung, mehr sein wollen als 'bloße' Literatur.
|
|
|