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Beschreibung |
KursbeschreibungDie Science Fiction ist als internationale Literaturgattung aus der Auseinandersetzung mit der modernen Zivilisation, besonders den Möglichkeiten und Folgen der Technik entstanden und aus der Gegenwart nicht mehr wegzudenken. Im Gegensatz zur häufig gemachten unzulässigen Identifikation mit dem amerikanischen Trivialgenre der Nachkriegszeit, das eine radikale Reduktion der literarischen Qualität auf Massenliteratur bedeuten würde, ist zu betonen, daß es sich um eine vielfältige Gattung mit philosophischer Tradition handelt. Ihre modernen Vorstufen sind die fiktiven Reisen und Traumphantasien des 17. und 18. Jahrhunderts (vgl. Cyrano de Bergerac und Jean Paul). Die eigentliche Entstehung der Gattung erfolgt dann als technischer Zukunftsroman J. Vernes in Frankreich, K. Laßwitz' in Deutschland und H.G. Wells in England, als gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Technik infolge der allgemeinen Industrialisierung gesellschaftlich bestimmend geworden war. Die Science Fiction wird damit zum Erbe der alten Sozialutopie. Doch bleibt sie über das Weiterdenken der technischen Zivilisation hinaus ein utopisch-literarisches Möglichkeitsdenken, das die Begegnung mit dem ganz Anderen imaginiert und sich so etwa bei P. Scheerbart mit der fantastischen Literatur berühren kann. |
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