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Objektorientiertes Programmieren
Lehrgebiet Datenverarbeitunghstechnik
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2.1 Entwicklungsgeschichte von Programmiersprachen

2.1

Entwicklungsgeschichte von Programmiersprachen

Die ersten höheren Programmiersprachen wie Fortran, Algol oder Pascal unterstützen einen sog. imperativen oder prozeduralen Programmierstil, der sich an den Abläufen (engl. processes) und Vorgehensweisen (engl. procedure) des Anwendungsgebiets (engl. application domain) orientiert. Programme werden bei der imperativen Programmierung entlang der Systemabläufe strukturiert.

Bei der prozeduralen Programmierung orientiert man sich beim Entwurf eines Programms an den Prozeduren, die beschreiben, wie bestimmte Aufgaben ausgeführt werden. Diese Prozeduren tauschen untereinander Daten aus und verändern ihnen gemeinsame globale Datenstrukturen. Der Aufbau der Datenstrukturen des Programms ist allen Prozeduren zugänglich. Die Strukturierung von Daten, die von den Prozeduren manipuliert werden, ist jedoch dem Entwurf von Prozeduren nachgeordnet.

Ein Nachteil dieses Programmieransatzes ergibt sich aus dieser ungleichen Behandlung von Prozeduren und Datenstrukturen. Sobald nämlich auf Grund veränderter Anforderungen vorhandene Datenstrukturen geändert werden müssen, ist im Extremfall eine Überarbeitung aller Prozeduren, die auf diesen Datenstrukturen aufbauen, fällig. Dies schränkt die Erweiterbarkeit prozeduraler Programme wegen der Notwendigkeit, Änderungen über das gesamte Programm hinweg nachzuvollziehen, erheblich ein.

Ein Computerprogramm, das z.B. in einer Bibliothek eingesetzt werden soll, besteht aus Prozeduren, die wesentlichen Anteile der Aufgaben Ausleihe, Rückgabe, Reservierung, Katalogisieren und Beschaffen von Büchern in den Rechner verlagern.

Abb.  2.1-1 zeigt schematisch, wie die Prozeduren gemeinsam die Daten der Anwendung bearbeiten.

Struktur prozeduraler Programme

Abb. 2.1-1:

Struktur prozeduraler Programme