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Objektorientiertes Programmieren
Lehrgebiet Datenverarbeitunghstechnik
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2.1 Entwicklungsgeschichte von Programmiersprachen

Simula, eine für Simulationsanwendungen Ende der 60er Jahre entwickelte Programmiersprache, ermöglichte zum ersten Mal einen objektorientierten Programmierstil. Bei dieser Programmiertechnik werden Datenstrukturen und die sie manipulierende Verarbeitungsmethoden als Einheit betrachtet und Objekte genannt.

Die Ausführung einer Verarbeitungsmethode wird angeregt durch die Ankunft einer Botschaft, in der die zu aktivierende Methode zusammen mit weiterer Information von der Umgebung des Objekts übermittelt wird.

Abb.  2.1-3 veranschaulicht die Zusammenführung der Konzepte Methode, Datenstruktur und Botschaft zum neuen Begriff Objekt.

Aufbau eines Objekts

Abb. 2.1-3:

Aufbau eines Objekts

Ein objektorientiertes Programm besteht aus einer Vielzahl kooperierender Objekte (Abb.  2.1-4), die untereinander Botschaften austauschen, um gemeinsam eine Aufgabe zu bewältigen.

Kooperierende Objekte

Abb. 2.1-4:

Kooperierende Objekte

Bei der objektorientierten Programmierung werden Datenstrukturen und Operationen auf solchen Datenstrukturen zu Einheiten, so genannten Objekten, zusammengefasst. Objekte repräsentieren gedankliche Gebilde, Gegenstände und Phänomene der Wirklichkeit.

Die objektorientierte Programmierung eröffnet eine neue Art, eine Aufgabenstellung zu verstehen und eine programmtechnische Lösung in Form eines Systems zusammenwirkender Objekte zu finden (Abb.  2.1-4). Objekte modellieren Dinge, Personen, Begriffe oder Gegenstände der Wirklichkeit. Sie sind eindeutig identifizierbare Einheiten, die Daten und Verarbeitung in sich vereinen. Die Daten repräsentieren wesentliche Merkmale eines Objekts und seinen Zustand. Die vom Objekt zur Verfügung gestellten Verarbeitungsmethoden bestimmen sein typisches Verhalten. Diese Methoden werden von anderen Objekten oder durch äußere Ereignisse, wie etwa Benutzereingaben, aktiviert.

Wir verwenden im Kurs die objektorientierte Programmiersprache Java zur Implementierung programmtechnischer Lösungen, die auf Rechnern ausführbar sind.