1.2 Programmieren
ProgrammierenProgrammieren bedeutet das Entwerfen, Formulieren, Dokumentieren und Überprüfen eines Programms. Der Vorgang der Programmierung umfasst demnach nicht nur das Aufschreiben von Programmcode, sondern schließt eine genaue
Erhebung der fachlichen Begriffe, Abläufe, Rollen, Gegenstände und Phänomene des jeweiligen Anwendungsbereichs,
Dokumentation der Anforderungen, die das Programm erfüllen muss,
Modellierung der Gegenstände und Verfahrensweisen des Anwendungsbereichs und
umfassende Qualitätsprüfverfahren
mit ein.
Wir unterscheiden zwischen dem Programmieren-im-Kleinen und -im-Großen. Beim Programmieren-im-Kleinen konstruieren wir Folgen von Anweisungen, die auf einem gemeinsamen, durch Daten dargestellten Zustandsraum arbeiten und als einzelne oder im Verbund mit anderen Anweisungen einen mehr oder minder komplexen Zustandsübergang beschreiben.
Das Programmieren-im-Großen betrachtet ein Programm aus abstrakterer Warte als Kollektion größerer Programmeinheiten. Bei dieser abstrakten Betrachtung stehen nicht die Abläufe im Kleinen, sondern die Wirkungs- und Nutzungsbeziehungen zwischen den Programmeinheiten im Vordergrund.
Ein Modell des gesamten Programmierprozesses ist in Abb. 1.2-1 dargestellt. Es unterscheidet zwischen Aufgaben, die von Menschen ausgeführt werden müssen, weil sie Kreativität erfordern, und Aktivitäten, die vom Rechner mit Hilfe spezieller Programme wie Übersetzer (engl. compiler) und Lader (engl. loader) übernommen werden, weil sie mechanischen Charakter haben.
Abb. 1.2-1:
Programmierprozess