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Objektorientiertes Programmieren
Lehrgebiet Datenverarbeitunghstechnik
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5.6 Verhalten: Umgang mit Objekten

5.6

Verhalten: Umgang mit Objekten

Den Benutzern eines Programmsystems kann es gleichgültig sein, wie erteilte Aufträge im Einzelnen ausgeführt werden.

Für den Programmentwurf und die Implementierung der Objektklassen ist es jedoch notwendig, die Art und Weise, wie mit Gegenständen der Anwendung umgegangen wird, zu verstehen und zu dokumentieren.

Den Gegenständen der Anwendungswelt sind i.d.R. typische Arbeitsweisen zugeordnet.

Beispiel 5.6-1: Fahrzeugkartei

Abb.  5.6-1 zeigt als Beispiel eine Kartei, in der Karteikarten zu Mietfahrzeugen verwaltet werden.

Abb. 5.6-1:

Fahrzeugdatei

Typische Formen des Umgangs mit Karteien sind:

  • (Karteikarte) in (Kartei) einfügen

  • (Karteikarte) aus (Kartei) entnehmen

  • (Kartei) sortieren

Einige der Bearbeitungsschritte, die die Kundenbetreuerin ausführen muss, sind in den Szenen nicht im Einzelnen dargestellt; sie sind für unsere weiteren Überlegungen aber bedeutsam.

Beispiel 5.6-2: Umgang mit Objekten

So muss die Kundenbetreuerin zum Beispiel eine neue Personenkarte anlegen, die persönlichen Daten des Kunden in die Karte übertragen, anhand der Fahrzeugkartei die Verfügbarkeit des gewünschten Wagens überprüfen, die Karteikarte für den ausgesuchten Wagen aus der Fahrzeugkartei entnehmen und zusammen mit der Personenkarte in der Kartei für entliehene Wagen ablegen.

Wir fassen zusammen:

Die Systeme unserer Betrachtung bestehen aus AkteurGegenstandAkteuren und Gegenständen. Die Akteure haben verschiedene Aufgaben und Verantwortlichkeiten.

Sie werden durch die Dienstleistung, die Akteure anderen gegenüber erbringen, oder durch die HandlungHandlungen, die den Umgang mit Gegenständen wie Verträgen oder Karteikarten ausführen, bestimmt.

Das Erbringen einer Dienstleistung wird offensichtlich durch die Übermittlung einer BotschaftBotschaft, etwa die Bitte, den Vertrag zu unterschreiben, ausgelöst.

Bevor wir jedoch darangehen, ein Programm zu entwerfen, das die Vorgänge der Anwendungswelt durch Rechnerfunktionen unterstützt, müssen wir uns fragen, was die verwendeten Fachbegriffe in ihrem Kontext genau bedeuten und wie sie zusammenhängen.

Ein objektorientiertes Begriffsmodell des Anwendungsbereichs hilft uns, diese Fragen zu beantworten und legt zugleich die Grundlagen für ein Entwurfsmodell, aus dem wir die spätere Implementierung entwickeln werden.

Selbsttestaufgabe 5.6-1:

Geben Sie Attribute und wesentliche Methoden an, mit denen Sie die Eigenschaften und Fähigkeiten einer Klasse Mietvertrag beschreiben.